
CSD
Christopher Street Day in Hof
Vom 17. bis 24. Mai 2025
Eine ganze Woche buntes Programm
Unter dem Motto "Auch hier sind Menschen queer" findet am Samstag, den 24. Mai 2025 der zweite Christopher Street Day in Hof statt. Umrahmt werden die Demonstration und das anschließende Straßenfest von der Bunten Woche mit zahlreichen weiteren Veranstaltungen und Aktionen für mehr Toleranz und Sichtbarkeit von LGBTQIA+-Menschen.
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Demonstration am 24. Mai um 13:00 Uhr ab Wittelsbacher Park
Auch hier sind Menschen queer
Am 24.05.2025 findet von 13:00 bis 17:00 Uhr der erste CSD in Hof statt. Dabei handelt es sich um keine Partyparade, sondern um eine politische Demonstration mit Redebeiträgen und Forderungen. Das Ganze ist organisiert und getragen vom Queerlife Hof e.V. Außerdem hat Oberbürgermeisterin Eva Döhla die Schirmherrschaft übernommen.
Wir möchten in ganz Hof für mehr Gleichberechtigung, Respekt und Akzeptanz für queere Menschen sorgen – also geht der Demozug auch durch die ganze Stadt. Wir sprechen im Rahmen unserer Demonstration vier wichtige Themen an, die LGBTQIA+-Menschen betreffen: Jugend, Gesundheit und Politik. Dazu wird es Reden zu verschiedenen Punkten, wie Ausgrenzung, HIV und andere Geschlechtskrankheiten sowie systematische Diskriminierung geben. Während der gesamten Demonstration werden immer wieder Awareness und Rückzugsräume durchgegeben, für Teilnehmer*innen, die mal eine kurze Pause vom Geschehen benötigen.
Die Demoroute
Weitere Infos folgen...
Regeln und Empfehlungen
- Jeder Mensch ist willkommen, egal ob queer oder nicht!
- Ladet eure Freunde ein. Je mehr wir sind, desto besser!
- Wir sind bunt! Bringt Pride-Flaggen mit und kleidet euch farbenfroh.
- Erscheint gerne geschminkt und am besten mit viel Glitzer.
- Teilt eure Message und präsentiert Demoschilder mit euren persönlichen Forderungen!
- Achtet auf ausreichenden Sonnenschutz und trinkt genug Wasser!
- Passt auf euch und andere auf.
- Unser CSD ist familienfreundlich: Keine Nacktheit (Brust-, Genitalbereich)
- Der Konsum von Alkohol und das Mitführen oder Konsumieren von Drogen ist verboten!
- Lasst euren Müll nicht achtlos fallen sondern entsorgt diesen ordentlich!
- Keine Glasflaschen, Waffen, Messer, scharfe Gegenstände oder Pyrotechnik!
- Wir dulden keine Gewalt oder Diskriminierung - weder körperlich noch verbal!
- Bitte beachtet unsere Unvereinbarkeitserklärung.
- Den Aufforderungen der Ordner*innen und Polizeikräften ist Folge zu leisten.
Awareness
Damit sich alle auf dem Hofer CSD wohlfühlen, haben wir folgendes Awarenesskonzept erarbeitet.
Mehr Infos folgen...
Was ist eigentlich Awareness?
Awareness steht für "Bewusstsein". Awarenesskonzepte sind dafür gedacht, Bewusstsein für Thematiken, wie beispielsweise Diskriminierung, zu schaffen, dafür zu sensibilisieren und somit Aktionen zu Orten zu machen, an denen sich alle wohl und sicher fühlen können. Dazu können wir alle einen wichtigen Teil beitragen!
Barrierearmut
Mobilität
Auf unserer Laufroute gibt es Streckenabschnitte mit Kopfsteinpflaster sowie Steigungen bergauf und bergab. Es wird langsam gelaufen. Ein Zugang mit Rollstuhl oder ähnlichem ist möglich. Die Strecke ist insgesamt etwa 3 Kilometer lang. Vom Postplatz aus ist eine Abkürzung zum Kugelbrunnen möglich. Es gibt Bierbänke zum Sitzen auf dem Straßenfest. Die Demonstration und das Straßenfest sind mit dem Bus erreichbar. Vom Hauptbahnhof aus kann man den Wittelsbacher Park, wo die Demo beginnt, zu Fuß erreichen.
Reizüberflutung
Bei der Demo wird es ein Fahrzeug mit Lautsprechern geben. Am Ende des Demozuges ist es ruhiger. Awarenessmenschen stellen bei Bedarf Ohrstöpsel zur Verfügung. Ein Ruhebereich wird noch bekanntgegeben. In umliegenden Cafés findet man ggf. Ruhe. Wir empfehlen die Neun Bar. Wir erwarten viele Menschen!
Sprache
Alle Reden werden in deutscher Sprache gehalten. Dolmetscher haben wir leider nicht. Musikbeiträge könne auch auf Englisch sein. Alle allgemeinen Ansagen sind in einfacher Sprache gehalten.
Sonstiges
Am Oberen Torplatz steht ein Trinkwasserspender zur Verfügung. Auf dem Straßenfest wird es ein Getränkestand geben. Während der Demonstration wird es Wasser geben. Die öffentlichen Toiletten am Oberen Torplatz können während des Straßenfestes genutzt werden.
Bei Fragen könnt ihr uns auf gerne eine Direktnachricht zukommen lassen. Vor Ort stehen euch das Awarenesstem, die Ordner*innen oder die Versammlungsleitung zur Verfügung.
Unsere Forderungen
Schutz queerer Menschen ins Grundgesetz
Queere Menschen sind die einzige Personengruppe, die von Nazis verfolgt wurde bzw. wird und nicht im Grundgesetz geschützt ist. Wir fordern, dass Artikel 3GG abgeändert wird:
- (2) Alle Geschlechter sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung aller Geschlechter und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
- (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner geschlechtlichen oder Sexuellen Identität, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Queerer Aktionsplan Bayern soll von der Landesregierung beschlossen werden
Es ist immer noch unsicher ob es überhaupt einen queeren Aktionsplan in Bayern geben soll. Eine Entscheidung wird es frühestens 2025 geben. Schon 2022 wurde der bundesweite Aktionsplan beschlossen. Bundesländer wie Hessen zogen 2023 nach. Dass Bayern auch endlich einen Queeren Aktionsplan zur Bekämpfung von Diskriminierung, Stärkung des Gesundheitssystems und Einrichtung guter Beratungs- und Bildungsstrukturen einführt, ist überfällig!
Abbau diskriminierender Hürden und Ungerechtigkeiten bei queeren Familien
Transfrauen, die Kinder zeugen werden, immer noch als Vater eingetragen. Nicht verheiratete gleichgeschlechtliche Paare können nicht beide das Sorgerecht bekommen. Gleichgeschlechtliche Paare, die Kinder adoptieren, die nicht von einer der beiden Personen abstammen, können das Kind nicht gleichzeitig adoptieren, sondern müssen den schwierigen Adoptionsvorgang zweimal durchgehen. Das ist alles nur bei queeren Paaren so. Diese Ungerechtigkeiten müssen abgeschafft werden.
Abbau der Diskriminierung bei der Blutspende
Fragen wie: "Hatten Sie gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehr oder Geschlechtsverkehr mit eine Person, die Bi ist?" sind immer noch üblich. Auch Transmenschen, die eine geschlechtsangleichende Operation anstreben, werden von der Blutspende abgehalten. Begründet ist diese Diskriminierung durch veraltete Studien und Vorurteile. Die Blutspende rettet Leben! Durch diese sinnlosen Beschränkungen und Diskriminierungen werden Menschen vom Blutspenden abgehalten oder abgeschreckt. Das muss geändert werden!
Schwerpunktpraxis (HIV, Endokrinologie, etc.) in Oberfranken, Hochfranken bzw. gut erreichbarer Nähe
Lange Auto- oder Zugfahrten erwarten queere Menschen, die nötige Gesundheitsmaßnahmen benötigen. Diese Fahrten können sich nicht alle leisten. Für viele entsteht die Entscheidung, ob man Urlaub nehmen kann oder wichtige medizinische Verfahren anstreben wird. So stellen zum Beispiel auch die regelmäßigen Kontrollmaßnahmen, die bei der Einnahme der PrEP notwendig sind, insbesondere schwule Menschen vor eine große Herausforderung. Durch die Einrichtung einer Schwerpunktpraxis in gut erreichbarer Nähe wären diese Probleme endlich zu bewältigen!
Geschlechtsneutrale Toiletten in öffentlichen Einrichtungen
Es gibt mehr als zwei Geschlechter! Toiletten erfüllen ein wichtiges Grundbedürfnis. Dieses für eine Personengruppe nur im Austausch von Diskriminierung zu erfüllen, ist menschenmissachtend. Um mögliche Rückzugsräume nicht einzuschränken, fordern wir, dass eine dritte, am besten "einkabinige", geschlechtsneutrale Toilette an allen öffentlichen Einrichtungen eingeführt wird.
Mehr Aufklärung an Schulen, Uni und allgemein Erziehungs- und Bildungseinrichtungen
In Bayern gibt es für die Sexual- und Familienkunde ein umfassendes Handbuch, dass auch queere Themen nahezu ausreichend bespricht. Jedoch wird nicht mal dieses eingehalten. Wir fordern die Einhaltung des Lehrplans für Sexual- und Familienkunde und entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte.
Schulung von Polizei und Ordnungsamt
Polizei, Ordnungsamt und weitere Ämter haben meist wenig Erfahrung im Umgang mit queeren Menschen. So entsteht, teilweise nicht absichtlich und aus fehlenden Wissen, Diskriminierung. Wir fordern Fortbildungen und Schulungen für diese Ämter und Disziplinarverfahren für Beamte, die sich trotz Schulung diskriminierend verhalten.
Keine Listenführung von Transmenschen für den Wehrdienst
Das neue SBGG ist zwar um welten besser als das alte TSG aber vor allem ein Punkt ist schlechter geworden. Trotz des Offenbarungsverbots ist es durch das SBGG möglich, dass Transfrauen, die aus diesem Grund als solche in einer List geführt werden, im Kriegsfall eingezogen werden. Neben dem hohen Diskriminierungspotenzial im Wehrdienst, der in ähnlichen Geschlechterverhältnissen zum Beispiel in Gefängnissen beobachtet werden kann, ist das auch ein eindeutiger Bruch des Offenbarungsverbotes. Zusätzlich kann dieser Liste von einer möglichen zukünftigen Transfeindlichen Regierung verwendet werden um nicht gewollte Menschen zu identifizieren und geziehlt zu verfolgen. Wir fordern daher die Abschaffung dieser Aussetzung des SBGG.
Queere Beratungstelle in Hof oder Umgebung einrichten
Die erst neu gegründete Beratungstelle in Wunsidel Queerbeet wurde aus finanziellen Gründen wieder geschlossen. Sie war die einzige in ganz Oberfranken und daher schon total überlastet. Wir brauchen in Hof und Umgebung Beratungstellen. Nicht nur um queeren Menschen zu helfen, sondern auch um Menschen allgemein zu informieren. Das eine so wichtige Stelle aus Geldgründen gestrichen wird, ist umglaublich schade und sollte so nicht sein. Wir fordern neue Beratungstellen in der Region, um den hohen Bedarf abdecken zu können.